Sindelfingen: Die Klaus Peters GmbH in der Schwertstraße feiert ihr 100-jähriges Firmenjubiläum / SZ/BZ-Serie „Familienunternehmen“ (Teil 5)

Von unserem Redakteur Daniel Krauter

2020 ist ein besonderes Jahr für die Klaus Peters GmbH. Das Sindelfinger Familienunternehmen aus der Schwertstraße feiert 100-jähriges Bestehen. Geschäftsführer Roland Peters und Senior-Chef Klaus Peters blicken optimistisch in die Zukunft. „Wir hätten natürlich sehr gerne mit unseren Mitarbeitern und treuen Kunden das 100-jährige Firmenjubiläum groß gefeiert. Corona-bedingt ist dies leider nicht möglich“, sagt Roland Peters. Sein Vater Klaus Peters nickt zustimmend: „Die 80- und die 90-Jahr-Feiern waren tolle Feste. Die haben wir immer noch in sehr guter Erinnerung.“ Und auch sonst passt zwischen Geschäftsführer Roland Peters und seinen Vater, den Senior-Chef Klaus Peters, kein Blatt Papier. „Seit 2019 ist Roland alleiniger Geschäftsführer, und er macht seine Sache sehr gut“, so Klaus Peters.

Familiensache

1920 macht sich Heinrich Leibfried als Schrott- und Metallhändler selbstständig. „Er handelte damals mit sogenannten unedlen Metallen. Da war von Umweltschutz, Recycling oder begrenzten Rohstoffen noch keine Rede“, so Roland Peters. Zu seinem Namen Peters kommt das Unternehmen im Jahr 1941, als der Gründer das Unternehmen seiner Tochter und dem Schwiegersohn Jakob Peters übergibt. 1978 übernimmt Klaus Peters in der dritten Generation gemeinsam mit seinem Bruder Werner das Ruder. 1995 trennen sich die beiden schließlich in bestem Einvernehmen. So entsteht die Klaus Peters GmbH. Bis vergangenes Jahr lenkte Klaus Peters die Geschicke, seitdem zeichnet Sohn Roland Peters als Geschäftsführer verantwortlich. „Zu meinen Anfangszeiten war es noch ein entspannteres Arbeiten als heutzutage. Da gab es noch keine solche „Regulierungswut“ durch die Behörden“, legt Klaus Peters den Finger in die Wunde. Roland Peters ergänzt: „Die ganzen bürokratischen Auflagen nehmen teilweise schon überhand und rauben viel Zeit.“

Umzug als Meilenstein

Dennoch könnte sich Roland Peters keinen schöneren Beruf vorstellen: „Ich war schon als kleiner Junge auf dem Schrottplatz. Es war damals mein Spielplatz. Für mich war es überhaupt keine Frage, dass ich einmal den Betrieb von meinem Vater übernehme. Er hat mir im Laufe der Jahre immer mehr Verantwortung übertragen.“ Und Roland Peters packte von klein auf mit an: mit dem Besen und der Schaufel in der Hand, beim Sortieren oder später auf dem Bagger oder Lkw. „Mir hat das immer große Freude bereitet. Dadurch weiß ich auch, wie unsere Mitarbeiter täglich hart anpacken müssen“, so Roland Peters. Das Jahr 2004 stellt einen Meilenstein dar: So siedelte man innerhalb Sindelfingens von der Weiherstraße in die Schwertstraße um. „Wir sind damals in der Weiherstraße aus allen Nähten geplatzt. Hier in der Schwertstraße haben wir auf 5.000 Quadratmetern Fläche ganz andere Möglichkeiten. Auch wenn wir bereits wieder Kapazitätsengpässe haben“, verdeutlicht Klaus Peters. Heutzutage ist die Klaus Peters GmbH ein mittelständischer Entsorgungsfachbetrieb mit 25 Mitarbeitern. In der Sindelfinger Schwertstraße 48/1 werden täglich große Mengen Abfälle und Wertstoffe angeliefert, gewogen, sortiert, gesammelt und zur weiteren Verarbeitung aufbereitet. Pro Jahr sind das bis zu 3.200 Tonnen Schrott, 560 Tonnen Metalle, 7.700 Tonnen Papier und 2.500 Tonnen Holz. In der 750 Quadratmeter großen Halle werden pro Jahr rund 7.000 Tonnen Altpapier mit modernsten Maschinen geschreddert, gepresst und an Weiterverarbeiter geliefert.

Roland Peters (links) und sein Vater Klaus Peters blicken optimistisch in die Zukunft.

Ob abgeholt oder angeliefert: Auch die Entsorgung – Schrott, Metall, Papier, Abfall, Bauschutt, Erde, Steine, Baum- und Heckenschnitt, Gras, Kunststoffe, Folie, Glaswolle und Asbest – spielt eine bedeutende Rolle. Kleine City-Container mit 3,5 Kubikmetern bis zum Abrollcontainer mit 34 Kubikmetern stehen zur Verfügung. Der Peters-Fuhrpark umfasst fünf Lkw. Die bis zu 25 Tonnen schweren Ladungen werden täglich zu den verschiedensten Abnehmern angeliefert: Papierfabriken, Gießereien, Stahlwerke, Schmelzwerke und Kunststofffabriken sind Weiterverarbeiter, die die Abfall-Produkte wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückführen.

„Da wir zu den systemrelevanten Berufen gehören, durften wir während des Corona-Lockdowns glücklicherweise weiter arbeiten. Deshalb gab es bei uns im Unternehmen auch nie Kurzarbeit. Unser Wertstoff ist guter Service. Kundenzufriedenheit hat für uns oberste Priorität. Mit laufenden Fortbildungen und Schulungen sind wir permanent auf dem neuesten Stand“,  sagt Roland Peters.